Die Gestaltungsberatung ist ein wichtiger Themenkomplex, in dem sich Interessen eines jeden Unternehmers widerspiegeln. Wichtige Schlagworte sind hier: Rechtsformwahl, Umstrukturierung, Steueroptimale Finanzierungsstrukturen, Investitionsstrukturen, Holding-Strukturen und Restrukturierung.
Welche Rechtsform passt perfekt zu meinem Unternehmen? Diese Frage stellt sich jeder Unternehmer zunächst bei der Neugründung seines Unternehmens. Danach sollte das Thema aber keinesfalls in Vergessenheit geraten. Es ist wichtig, die aktuelle Rechtsform regelmäßig zu hinterfragen, denn Unternehmen können sich verändern und Prioritäten sich verschieben.
Wir haben daher hier ein paar Denkanstöße für Sie zusammengestellt, die verdeutlichen, wie wichtig es ist, die Rechtsformwahl in regelmäßigen Abständen zu thematisieren:
Die Frage der Haftungsbegrenzung:
Eine Haftungsbegrenzung kann aus verschiedensten Gründen sinnvoll sein. Hierzu zählt die Art der Tätigkeit, die Größe des Unternehmens aber auch der unternehmerische Erfolg und damit verbunden der Wunsch, das Privatvermögen vor den nicht vermeidbaren unternehmerischen Risiken zu schützen.
Die bekannteste Form der Haftungsbeschränkung bieten die Kapitalgesellschaften [Unternehmergesellschaft (haftungsbegrenzt) oder Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH)].
Etwas komplexer sind die haftungsbeschränkten Personengesellschaften [UG & Co. KG sowie die bekanntere GmbH & Co. KG, sowie GmbH & atypisch stille Gesellschaft].
Während die Kapitalgesellschaften sehr beliebte, aber starre Rechtsformen sind, bieten die Personengesellschaften eine höhere Flexibilität, sowohl steuerlich als auch gesellschaftsrechtlich. Wir vergleichen die Vor- und Nachteile beider Alternativen und erarbeiten mit Ihnen die für Sie passende Rechtsform.
Rechtsformwahl und Unternehmensnachfolge:
Sie denken bereits an Unternehmensnachfolge? Häufig sind in der Praxis über Jahrzehnte gewachsene Unternehmensstrukturen anzutreffen, die nicht oder nicht ideal zu der gewünschten Nachfolgestruktur passen.
Wie können Sie Ihre Unternehmensstruktur perfekt auf diesen Schritt vorbereiten? Die Vorbereitung auf eine optimierte Unternehmensnachfolge beginnt mit den richtigen Überlegungen:
- Ich möchte Teile übertragen, aber Reste für meine Altersvorsorge zurückbehalten
- Ich möchte mein Unternehmen aufteilen, um dieses auf verschiedene Nachfolger zu übertragen oder Teile am Markt zu veräußern.
- Ich möchte meinen Nachfolger langsam an das Unternehmen heranführen, aber zugleich an mein Unternehmen binden.
Dieser kurze Ausschnitt möglicher Überlegungen zeigt, dass eine Unternehmensnachfolge sorgsam geplant werden sollte, um alle Überlegungen möglich zu machen.
Rechtsformwahl und Investition:
Nicht immer müssen bestehende Unternehmensstrukturen verändert werden, aber Änderungen im Nachhinein sind oftmals schwieriger oder gar unmöglich. Auch bei (größeren) Investitionen bietet es sich häufig an, die Wahl der Rechtsform nochmals zu hinterfragen:
- Lassen sich die Kosten der Investition mit Gewinnen aus dem operativen Betrieb oder anderen Geschäftsbereichen verrechnen, um die Liquidität des Unternehmens zu schonen?
- Wie werden Gewinne besteuert, wenn die Investition zu einem vollen Erfolg wird? Auch davon kann abhängen, mit welcher Gesellschaft investiert werde sollte.
- Wie können die Rechtsform und die Finanzierung bei der höchstmöglichen Tilgung helfen?
Die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten reichen von Personengesellschaften mit Sonder- und/oder Ergänzungsbilanzen über Holdingstrukturen bis zu Organschaften.
Wir helfen Ihnen, die für Sie optimale Rechtsform zu finden. Wir helfen Ihnen aber auch, bestehende Strukturen zu verändern.
Vielleicht hat die Analyse der „Rechtsformwahl“ ergeben, dass eine Umstrukturierung für die zukünftige Ausrichtung Ihres Unternehmens förderlich ist. Vielleicht hat sich aber auch nur Ihr Unternehmen verändert und Ihre Unternehmensstruktur muss hieran angepasst werden.
Betriebsbedingt sinnvolle Umstrukturierungen dürfen nicht an unverhältnismäßig hohem Aufwand, dem Aushandeln neuer Verträge oder einer nicht tragbaren Steuerbelastung scheitern. Wir helfen Ihnen, die passende Umstrukturierung für Sie zu finden und diese zu vollziehen.
Die Fortführung der steuerlichen Buchwerte ist bei Umstrukturierungen für uns obligatorisch. Die meisten Umstrukturierungen erfolgen ohne Liquiditätszufluss von außen (z.B. Verkauf). Vermeidbare Steuerbelastungen können in diesen Fällen sogar existenzbedrohend sein.
Dennoch kann es manchmal sinnvoll sein, eine Gewinnrealisierung zu planen um bestehe Verlustvorträge zu nutzen. Auch der Zeitpunkt der Umstrukturierung ist mit Bedacht zu wählen, vielfach profitiert man auch rückwirkend noch von einem Steuervorteil.
faq Gestaltungsberatung
Nicht immer ist unsere Arbeit bereits mit der erfolgreichen Umstrukturierung erledigt. Viele Umstrukturierungen sind mit Sperrfristen verbunden. Die Missachtung der Sperrfristen kann bis zu sieben Jahre nach der Umstrukturierung noch zu ungeplanten Steuerbelastungen führen. Im Bereich der Grunderwerbsteuer gelten sogar zehnjährige Fristen.
Die aufwendigsten Unternehmensstrukturen können durch veraltete oder nicht vorhandene Testamente große steuerliche Nachteile mit sich bringen, die nicht selten von der nachfolgenden Generation nicht mehr geheilt werden können.
Umstrukturierungen gehören zu den anspruchsvollsten Beratungsfeldern des Steuer- und Unternehmensrechts. Deshalb begleiten wir Umstrukturierungen mit einem auf diese Fragen spezialisierten Team. Dieses besteht aus Steuerberatern, Rechtsanwälten und Notaren, die über mehrjährige Erfahrung in diesem Bereich verfügen. Wir unterstützen von der Wahl der optimalen Rechtsform über die Vorbereitung der Umwandlung und Umsetzung bis zum Ablauf der Sperrfristen und der Regelungen im Testament.